Hitlist #12
Also, Gründe momentan über RAW zu meckern gibt es ja wie Sand am Meer. Wirklich. Wie Sand am Meer. Verdammt, ja, es gibt so ätzend viel Sand am Meer. Woche für Woche ein und derselbe Main Event, die zweitwichtigste Fehde wird bestritten von einem Gnom und einem Mexikaner, dessen Körperteile immer irgendwie verknoten sind. Dann diese Geschichte um den Ver- und Rückkauf der Show, mit der man mal schlank weg seine eigene Börsenkraft zerstörte. Ein Spin-Off dieses öffentlichen Drogenrausches eines oder mehrerer Booker war die Idee, den General Manager von RAW durch sogenannte „Celebrity Guest Hosts“ zu ersetzen. Celebrity – wird sind uns ja wohl einig, dass wir dieses Wort und alles was in irgendeiner Form damit zu tun hat und in einem Atemzug mit „Wrestling“ genannt wird hassen. Man präsentierte uns bisher den am Mic unbegabtesten Ex-World-Champion als Guest-Host, einen kleinwüchsigen Comedian, den Daddy eines Sidekicks und eine Rentnerband mit Vater-Abraham-Fetisch. Angekündigt sind für die kommenden Wochen schon ein schauspielernder Basketballer und ein weltenbummelnder Schauspieler – doch  niemals werden diese Gesichter die RAW-Show durch ihre Anwesenheit wirklich retten können. Wrestler, Wrestlinglegenden, Schauspieler, Musiker. Da muss es doch bessere geben. Und ja. Klar. Es gibt bessere. 10 an der Zahl, und das ist die Top Ten der abgefahrensten One-Night-Only-General Manager von RAW:

D i e " W e r - m a l - e c h t - R A W - G u e s t - H o s t
- s e i n - s o l l t e "   -   L i s t e
1
   Vince Russo
2
   Günther Jauch
3
   Teddy Long feat. Michael Hayes
4
   Jean-Claude Van Damme
5
   Eugene
6
   Dropkick Murphys
7
   Mr. Kennedy
8
   Miranda Kerr
9
   Mickey Rourke
10
   Tim White
Die Top 10

Ich meine, wer könnte RAW momentan besser helfen, als derjenige, der den Montagabend und speziell das Wrestlingbusiness zu dieser Zeit besser kennt als jeder andere? Vince Russo ist einfach die unangefochtene Nummer-1-Wahl. Was er alles bewegen könnte. Welche Innovationen er durch seine sprudelnden Ideen alle in die Show bringen könnte. Die Möglichkeiten sind schier unausschöpflich. Mein Favorit: Er bringt einige Altstars zurück und formiert diese sowie möglichst alle restlichen Heels des Rosters zu einer handvoll Bösewicht-Stables zusammen und lässt diese versuchen, die Liga zu übernehmen. Das wär doch mal was Neues. Neugierig wie ein Luchs wäre ich auch auf den Auftritt von Germany’s Darling Güther Jauch, alleine weil ich ihn „Herzlich Willkommen zu unserer RAW-Sendung“ sagen hören will. Und damit er Abraham Washington mal vormacht, dass man sich mit Moderationskärtchen in der Hand nicht zwangsläufig wie ein Vollidiot aufführen muss. Am meisten freue ich mich dann allerdings auf die traditionelle Kofferversteigerung im  Main Event, auf der Herr Jauch die Sporttaschen seiner Superstars auf den Kopf haut. Ordentlich auf den Putz hauen könnte die Doppelspitze aus Michael Hayes und Teddy Long bei RAW. Denn SIE könnten dem Publikum am Montag Abend mal in voller Güte zeigen, WIE man eine gute Show bookt. Das volle Potenzial seines Rosters ausnutzt, Geschichten erzählt, Talente fördert und das Ganze auch noch wunderbar On Air in der Rolle des General Managers präsentiert. Eine Präsentation seines Könnens erwarte ich auch von Jean-Claude Van Damme, den ich unbedingt in einer Promo mit John Cena sehen will, bei der sich der Actionstar (also der echte Actionstar) über Cena lustig macht, noch dümmer in noch dümmeren Actionfilmen auszusehen als er selber. Und nachdem er John Cena sprachlos zurückgelassen hat, macht er die RVD-Pose und springt einen Frogsplash auf… irgendeinen übel drein schauenden argentinischen Drogenboss, der gerade das Kinderheim niedergebrannt hat, in dem Van Damme’s totkranke Oma blinde Kinder in Ethik unterrichtet hat. Erst kürzlich wurden wir davon unterrichtet, dass Nick Dinsmore wieder einen Vertrag mit World Wrestling Entertainment unterzeichnet hat und ja! Er kehrt als Eugene zurück! Und was wäre das für ein sensationeller Impact, wenn er direkt in der Rolle des Guest-Hosts zurückkehren würde, um gleich naheliegende Programme mit Festus, Santino Marella oder Hornswoggle zu beginnen. Apropos Hornswoggle: Wenn ZZ Top ein Tuxedo-Match für den kleinen Iren ansetzen kann, was könnten dann erst die Dropkick Murphys tun? Au Mann, wenn das tatsächlich passieren sollte, dann verlässt der kleine Bastard die Show mit Orton’s Gürtel. Die Show verlassen musste erst vor ein paar Wochen noch Mr. Kennedy und das so kurz nachdem man ihn so groß comebacken ließ. Seit dem ist er wieder Mr. Anderson – was ich eh viel cooler fand und macht seine Promos anstatt vor Millionenpublikum im TV einfach im Internet. Ein abgebrühtes One-Night-Comeback würde seine Lässigkeit nach der Freisetzung auf nur noch höhere Ebenen der Abgebrühtheit hieven. Er wurde gefeuert, macht sich drüber lustig und tritt trotzdem weiterhin auf – hey, mal ehrlich, wer außer Rhyno kann sich mit dieser Lässigkeit brüsten? Wo wir grad bei Brüsten sind: Miranda Kerr. Ohne Scheiß – ICH würde RAW alleine wegen ihr schauen. Schaudernd mussten wir ja bei WrestleMania 25 bereits den Auftritt von Mickey Rourke beobachten, wobei sein Post-Match-Intermezzo natürlich weitaus weniger gottbezweifelnde Zuckungen im Auge verursachte als das, was Snuka und Piper im Ring kurz zuvor veranstalteten. Ich fänd’ einen Auftritt von Rourke aber trotzdem geil – und auch wenn es dafür leider zu spät ist, hätte ich es am liebsten gehabt, wenn er sich selber zu Jericho’s Tag Team Partner ernannt hätte. Und einen hätte ich noch: Tim White. Der weltbeste Ex-Referee, der die Qualität der Arbeit unserer RAW-Booker eine komplette RAW-Show damit kommentieren würde, dass er sich im 15-Minutentakt versucht, sich das Leben zu nehmen.


23.07.2009